Marcus Hammerschmitt wird Magdeburger Stadtschreiber 2025
Amtsantritt am 1. April
Marcus Hammerschmitt wurde 1967 geboren, lebt in Malente und arbeitet als Journalist, Schriftsteller und Fotograf. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er im saarländischen Köllerbach. Nach dem Abitur 1985 studierte er an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen Philosophie und Literaturwissenschaft.
Zu schreiben hatte der neue Stadtschreiber bereits als Schüler begonnen. Während seines Studiums wurden seine Schreibversuche entschlossener und erste Veröffentlichungen waren das Ergebnis. Das Studium, das durch Reisephasen und andere Aktivitäten mehrfach unterbrochen wurde, beendete Hammerschmitt 1993 mit dem Magister. 1996 wurde sein Sohn Lukas geboren, 2002 seine Tochter Nora.
Nach verschiedenen Jobs in der Computerindustrie beschloss er 1997, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Ermutigt wurde er dazu durch sein 1995 erschienenen ersten Buches „Der Glasmensch“. Auf dieses Werk folgten bis heute 22 weitere, darunter die beiden Gedichtbände „Der Brief des Nachtportiers“ und „Halbdunkles Licht“. 2003 begann er zu fotografieren, was sich neben der Literatur zu seiner zweiten Kunst entwickelte.
Neuer Roman „Der Auftrag“ in Magdeburg
Marcus Hammerschmitt wird in Magdeburg an seinem neuen Roman „Der Auftrag“ arbeiten. Dabei hofft er, dass seine Eindrücke in der Stadt den entstehenden Roman färben werden. Das Generalthema von „Der Auftrag“ ist die Frage nach der Freiheit der Kunst unter modernen Bedingungen. Magdeburg empfehle sich dafür besser als Hamburg, Berlin, Frankfurt oder München … Die Ottostadt sei zwar eine Großstadt, ermögliche aber dennoch, die üblichen Rahmenbedingungen der schriftstellerischen Produktion im urbanen Raum grenzüberschreitend zu nutzen. Diese Besonderheit Magdeburgs soll Einfluss auf die schlussendliche Gestaltung des Romanprojekts nehmen.
Der Stadtschreiber 2025 plant in Magdeburg ein Tagebuch zu führen und dabei seine Leidenschaft für Fotografie zu nutzen. Auch Schullesungen steht der nächste Stadtschreiber sehr aufgeschlossen gegenüber.
Veröffentlichungen Marcus Hammerschmitt (Auswahl)
- 1994 „Der silberne Thron“ (Hörspiel/ SWF)
- 1998 „Target“ (Roman / Suhrkamp)
- 2002 „Das geflügelte Rad“ (Essay/ Oktober Verlag Münster)
- 2011 „Azureus & Pygmalion“ (Roman/ Sauerländer)
- 2019 „Der Brief des Nachtportiers“ (Gedichte/ Edition Monhardt)
- 2021 „Rom“ (Erzählung / Schiler & Mücke)
- 2022 „Halbdunkles Licht“ (Gedichte/ Schiler & Mücke)
Das Stadtschreiber-Stipendium
Das Kulturbüro der Landeshauptstadt hatte im Frühjahr dieses Jahres das Amt der Stadtschreiberin bzw. des Stadtschreibers ausgeschrieben. Fristgerecht gingen 30 Bewerbungen ein, die die formalen Zugangsvoraussetzungen erfüllten. 27 Bewerbungen kamen aus Deutschland und 3 aus Österreich. Die Beratung zur Auswahl und Nominierung war am 2. September.
Zur Jury gehörten
- Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, Regina-Dolores Stieler-Hinz als Gremiumsvorsitzende
- Herbert Beesten, Vorsitzender Förderverein der Schriftsteller e.V.
- Dr. Claudia Behne-Kilz, Literaturhaus Magdeburg e.V.
- Sabine Raczkowski, Mitglied Förderverein der Schriftsteller e.V.
- Gundula Ihlefeldt, Stellvertretende Vorsitzende im Landesverband des Friedrich-Bödeker-Kreises
- Katharina Schaare, Leiterin Schreibwerkstatt LiteraThiem
„Ein besonderer Dank gilt meinen Jury-Kolleginnen und -kollegen, die alljährlich dazu bereit sind, im Ehrenamt alle eingehenden Bewerbungen kritisch und aufmerksam zu sichten und zu bewerten. Mit Akribie und Sorgfalt bereitet jede und jeder Einzelne die Jurysitzung vor, in deren Rahmen wir kollegial und gemeinschaftlich eine Entscheidung über die Vergabe des Stipendiums vornehmen. Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich und verdient großen Dank und Anerkennung.“, resümiert Regina-Dolores Stieler-Hinz.
Im Zuge der Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ wurde 2012 ein Stadtschreiberstipendium eingerichtet und 2013 erstmals vergeben. Die Landeshauptstadt Magdeburg lädt seitdem jährlich deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich um die Position des Stadtschreibers bzw. der Stadtschreiberin zu bewerben. Voraussetzung ist, dass er oder sie vom 1. April bis 31. Oktober in Magdeburg lebt und arbeitet. Die Höhe des Stipendiums beträgt monatlich 1.200 Euro. Eine mietkostenfreie Wohnung stellt die Stadtverwaltung zur Verfügung.
Das Magdeburger Stadtschreiber-Stipendium soll das eigene schriftstellerische Schaffen unterstützen. Die Landeshauptstadt erwartet, dass die Stipendiumszeit weitgehend in Magdeburg verbracht wird. Dabei soll mit künstlerischen Mitteln die Geschichte und Gegenwart der Stadt reflektiert werden. Das urbane Leben und die literarisch-kulturpolitischen sowie künstlerischen Traditionen der Stadt sollen bewusst Einfluss auf die literarische Arbeit haben. Die „Außensicht“, dargestellt in einem literarischen oder literarisch-publizistischen Beitrag, soll öffentlich gemacht und diskutiert werden, um die Kommunikation in der Stadt zu fördern und anzuregen.