Oper zwischen Mensch und Tier

Vor 100 Jahren wurde die inhaltlich wie musikalisch originellste Oper Janáčeks uraufgeführt. 1970 fand die Magdeburger Erstaufführung in deutscher Sprache statt. Nun wird das Stück in Magdeburg erstmals in der tschechischen Originalversion aufgeführt. 

Natur und Zivilisation, Tier- und Menschenwelt gehen in dieser Oper eine ganz eigene, fantastisch-realistische Verbindung ein: Vordergründig folgt man der Geschichte einer Füchsin, die in Gefangenschaft aufwächst, in die Freiheit entkommt und schließlich erschossen wird. In diesem Schicksal spiegelt sich das menschliche Unverständnis gegenüber der ungezähmten Natur und die Befreiungsgeschichte einer unkonventionellen Frau.

Schauspieldirektorin Clara Weyde ist bekannt für ihren poetisch-tragikomischen Zugriff auf literarische Stoffe. Bisher feierte sie in Magdeburg Erfolge unter anderem mit der Uraufführung des Romans „Wolf“ von Saša Stanišić und ihrer Inszenierung „Das Leben ein Traum“ nach Pedro Calderón de la Barca. Bühnenbildnerin Bettina Pommer ist erstmals in Magdeburg zu Gast und war bereits mit Regisseurin Pınar Karabulut zum Festival Radikal Jung eingeladen. Sie erschafft als Spielort eine Waldbühne, der immer surrealer wird. Die Kostüme von Schauspieldirektor Clemens Leander transferieren die im Libretto angelegten konkreten Tierfiguren in eine anspielungsreiche Mischwelt aus Clownerie und Groteske.