Spatenstich: Baustart für neues Denkmal – Magdeburger Recht
Erste Bestrebungen bereits 1991
Das sogenannte Magdeburger Recht hat im 12. Jahrhundert weite Teile Mittel- und Osteuropas geprägt. Die Stadt Magdeburg war damals ein Zentrum der Rechtsexpertise. Von hier aus verbreiteten sich die Rechtsauffassungen des Magdeburger Schöffenstuhls und waren in mehr als tausend Städten wirksam. Diese Rechtsgrundlagen stärkten das Stadtbürgertum und beinhalteten fortschrittliche Reformen. In Teilen Deutschlands und in vielen osteuropäischen Städten galt das Magdeburger Recht bis zur Jahrhundertwende 1899/1900.
In Osteuropa gibt es bereits einige Denkmäler zum Magdeburger Recht, zum Beispiel im polnischen Trzcianka und in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Erste Bestrebungen im Ursprungsort Magdeburg ein solches Denkmal zu errichten, gab es bereits 1991. Zur Unterstützung des Vorhabens gründete sich 2011 der Verein Denkmal Magdeburger Recht e.V., der mit viel Engagement Spenden zur Realisierung des Denkmals sammelte. Das Projekt wird durch die Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Simone Borris unterstützt. Auch der frühere Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hatte sich für die Realisierung eingesetzt.
Über 10 Jahre lang haben die Magdeburger Stadtverwaltung, die Denkmalverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt und der Verein nach einem geeigneten Standort im Stadtgebiet gesucht. Im Rahmen des Ersatzneubaus des Strombrückenzugs wurde ein Platz gefunden, der für alle Menschen zugänglich und sichtbar ist. Ende November soll das Denkmal fertiggestellt sein und seiner Bestimmung übergeben werden.
Die Kosten von rund 180.000 Euro wurden durch Spenden finanziert und damit vom Verein Magdeburger Recht e.V. und allen Unterstützenden aufgebracht. Die Landeshauptstadt Magdeburg stellt die Fläche zur Verfügung und übernimmt die Befestigung.