Erste Universitätsschule in Sachsen-Anhalt
Ziel der künftig angestrebten institutionalisierten Zusammenarbeit ist es, in enger Verbindung von Wissenschaft und Praxis sowohl innovative Bildungskonzepte in der Schule als auch eine praxisnahe Lehrkräfteausbildung der Universität weiterzuentwickeln.
In den kommenden Monaten werden die beiden Einrichtungen dafür ein gemeinsames Leitbild erarbeiten und sich unter anderem auf ein pädagogisch-didaktisches Konzept der künftigen Modellschule verständigen. Bei entsprechender Befürwortung ihres Trägers, der Landeshauptstadt Magdeburg, sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt soll die IGS aufgrund der so begründeten engen Kooperation mit der Universität Magdeburg ab 2027 die Bezeichnung Universitätsschule tragen dürfen.
Es würden dann moderne Lehr- und Lernkonzepte gemeinsam erforscht, erprobt und etabliert werden, so die Kulturbeigeordnete der Landeshauptstadt, Renate-Dolores Stieler-Hinz. „Die dabei gewonnenen Forschungsergebnisse können perspektivisch auf andere Schulen übertragen werden und die Schulqualität in der Stadt Magdeburg und im Land Sachsen-Anhalt verbessern“, so Stieler-Hinz weiter. „Nachdem für das Jahr 2027 geplanten Einzug der IGS in den Schulneubau der Landeshauptstadt in unmittelbarer Nähe des Hauptcampus am Universitätsplatz bietet die räumliche Nähe ideale Bedingungen für die erste Universitätsschule in der Landeshauptstadt.“
„Die IGS ‚Willy Brandt‘ hat ein breites Bildungsangebot, sodass innovative Konzepte für verschiedene Bildungsgänge erprobt und durch die Uni wissenschaftlich begleitet werden können“, so deren Rektor, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, bei der Unterzeichnung. „Durch unser naturwissenschaftlich-technisches Profil ergeben sich viele Kooperationsmöglichkeiten im MINT-Bereich, darüber hinaus bietet die Uni ein großes Innovationspotenzial im Bereich der Lehrkräftebildung.“ Mit der Universitätsschule werde die kürzlich um das Erstfach Deutsch erweiterte Lehramtsausbildung an der Uni weiter gestärkt, so Strackeljan weiter. „Wir sind uns unserer Rolle im Land für die Förderung künftiger Lehrerinnen und Lehrer bewusst und werden unseren Teil verlässlich leisten. Auch wenn das Hochschulgesetz Sachsen-Anhalt eine unmittelbare Zusammenarbeit von Schulen und Hochschulen nicht vorsieht, sehen wir uns als Uni in der Verantwortung, Inhalt und Form von Lehre und Studium hinsichtlich neuer Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung in der beruflichen Praxis zu überprüfen und weiterzuentwickeln und Ideen der Schulpraxis aufzugreifen.“
„Als Modellschule und perspektivisch als Universitätsschule können neue wissenschaftliche Erkenntnisse schneller Eingang in unseren Schulalltag finden“, erklärt der Schulleiter der IGS, Eik Ruddat. „Mithilfe universitärer Unterstützung können wir unter wissenschaftlicher Begleitung innovative Bildungskonzepte erproben und in konkreten Projekten wichtige Themen wie die Digitalisierung in der Schule vorantreiben und so die Schulqualität verbessern.“
Aber auch das Lehrpersonal an der Universität profitiere von der künftigen engen Zusammenarbeit, ergänzt Prof. Dina Kuhlee, die Leiterin des dort ansässigen Zentrums für Lehrerbildung. „Wir erhalten neue Impulse für das Lehramtsstudium und können aktuelle Herausforderungen im Praxisfeld Schule unmittelbar in die studentische Ausbildung einbeziehen.“
Quelle: Pressestelle Uni Magdeburg, 20.12.2023