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Tagung zu Strategien des Magdeburger Festungskulturerbes

Interreg Europe Peer Review – Europäische Sachverständige haben in der Festung Mark über die Steuerung und Digitalisierung des Festungskulturerbes beraten. Gastgeberin der zweitägigen Veranstaltung war die Landeshauptstadt Magdeburg. Oberbürgermeisterin Simone Borris eröffnete die Tagung mit Gästen aus Belgien, England, Italien und Spanien.

Ergebnisse werden in den Masterplan für Festungsanlagen integriert

Auf Basis bewährter Beispiele diskutierten die Teilnehmenden über den erfolgreichen Umgang mit dem Festungs-Kulturerbe und möglichen Strategien in Magdeburg. Neben dem europäischen Expertenrat nahmen auch regional Agierende an der Veranstaltung teil:

  • Sanierungsverein „Ravelin 2“
  • Forum Zukunft Festung
  • Magdeburger Tourismusverbandes Elbe-Börde-Heide
  • Magdeburg Marketing, Kongress- und Tourismus GmbH
  • Kulturministerium
  • Investitions- und Marketinggesellschaft

Oberbürgermeisterin Simone Borris hob in ihrem Grußwort die Bedeutung der Magdeburger Festungsanlagen hervor. Sie betonte, dass die Stadt deren Koordination und Steuerung verbessern sowie durch digitale Strategien neue Zielgruppen erreichen möchte.

Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris zur Tagung zum Festungskulturerbe
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© Anke Hirsch
Präsentation zur Tagung zum Festungskulturerbe Magdeburg
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© Anke Hirsch
Präsentation zur Tagung Festungskulturerbe Magdeburg in der Festung Mark
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© Landeshauptstadt Magdeburg, Josephine Kronenberg

Peer Review – Europäisches Fachwissen und Bevölkerungsteilhabe

Zuständigkeiten, die mit dem Festungskulturerbe verbunden sind, sollen sowohl innerhalb der Stadt als auch in Kooperation mit dem Land besser gebündelt werden. Potentiale, die mit der früheren Festungsstadt Magdeburg verbunden sind, können so besser genutzt werden. Als Ausgangspunkt soll dazu eine Gesamtvision geschaffen werden – ein Masterplan. Dieser wird derzeit durch die Landeshauptstadt erarbeitet. Der Austausch aller Beteiligten, Fachmeinungen sowie die interessierte Bürgerschaft, wird Peer Review genannt. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden zur Tagung in der Festung Mark vorgestellt, nun gebündelt und fließen in den Masterplan mit ein.

Die zweitägige Veranstaltung wurde von Astrid Severin (Policy Learning Platform) und Josephine Kroneberg (Projektkoordinatorin der Landeshauptstadt) moderiert. Während der Diskussion im Rahmen der Tagung betonte der englische Dr. Joseph Elders die Wichtigkeit der vertrauensvollen Integration der regionalen Agierenden und Fachmeinungen. Wim Debaene aus Belgien empfahl, die Festungsorte diversen Themengebieten zuzuordnen, um sie besser greifbar zu machen. Dr. Irene Ruiz Bazán (Spanien) hob besonders hervor, das bereits Erarbeitete besser zu bündeln und mehr Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten anzustreben.

Als Tourismusexpertin aus der italienischen Toskana ging Teresa Calderola insbesondere auf eine bessere Vermarktung ein. Victor Rey Calatayud aus Spanien stellte besonders die Wichtigkeit digitaler Instrumente heraus, die zum Erhalt des Kulturerbes beitragen und außerdem ermöglichen, dieses in einen größeren europäischen Rahmen einzuordnen.

Die „Peer Review“ in Magdeburg bot außerdem die Basis für eine langfristige Vernetzung der Teilnehmenden untereinander, auch mit Blick auf zukünftige Interreg-Europe-Projekte. Auf dem Programm der zweitägigen Veranstaltung standen auch Führungen in der Festung Mark und der Festungsanlage „Ravelin 2“.

Hintergrundinformationen

Das Kulturerbe der Festungsanlagen hat in den vergangenen Jahren in Magdeburg zunehmend an Bedeutung und Aufmerksamkeit gewonnen. Mit den Festungsanlagen sind vielfältige Potentiale verbunden:

  • Stadtplanung und Stadtentwicklung
  • Denkmalschutz
  • Grünpflege und Klimaschutz
  • regionaler und internationaler Tourismus

In Magdeburg werden die verbliebenen Festungsanlagen insbesondere auch für Kultur, Erholung, soziale Projekte, Wohnen, Sport, als Unterkunft oder für Gastronomie genutzt. Ein Teil der Festungsanlagen liegt noch ungenutzt brach. Die alten Mauern stehen nicht allein für von Umbrüchen gezeichnete europäische Geschichte, sondern können mithilfe sinnvoller Strategien einen bedeutenden Beitrag zu einer lebenswerten Stadt leisten.

Um dieses spezielle Kulturerbe ganzheitlich anzugehen und zu vermarkten, bedarf es noch passender Strategien. Durch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten sollen Potentiale auch über die Stadtgrenzen hinaus besser ausgeschöpft werden. „Interreg Europe Peer Reviews“ sind eine Gelegenheit, den Dialog mit europäischen Fachmeinungen sowie mit und zwischen den lokalen und regionalen Agierenden zu fördern.

18.09.2023