Blühwiesen in den Stadtfelder Goetheanlage angelegt
Mohnblüte auf einer Magdeburger Blühwiese - Kinderspaß: Klatschmohn
„Otto liebt Bienen“ in Stadtfeld
Die Blühanlagen entstanden im Auftrag des Eigenbetriebs Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg und basieren auf einem Stadtratsbeschluss.
Im April wurde zunächst der Boden für die Saat vorbereitet. Die ausgebrachte Saatgutmischung aus Stauden und einjährigen Pflanzen ist speziell für die Region Magdeburg zusammengestellt worden. In Abhängigkeit der Witterungsverhältnisse werden daraus voraussichtlich ab dem Spätsommer erstmals blühende Bienenweiden hervorgehen. Als Futterquelle bilden sie einen wertvollen innerstädtischen Lebensraum für Insekten. Zur Blütenpracht gehören unter anderem Schafgarbe, Borretsch, Ringelblumen, Lein, Malven, Mohn, Salvien sowie Königskerzen.
Spezielle Pflege für eine optimale Entwicklung
Damit sich die Blühwiesen optimal entwickeln können, werden die Flächen von Ende Juni bis Mitte Juli erstmals gemäht. Der zweite Schnitt erfolgt dann noch vor dem Herbst im August und soll gewährleisten, dass sich die Pflanzen selbst für das kommende Jahr aussähen. Grundsätzlich soll das Abmähen so schonend wie möglich in Teilabschnitten umgesetzt werden, damit den bereits angesiedelten Insekten und Kleintieren, temporäre Rückzugsmöglichkeiten geboten werden können.
Die Umsetzung des Stadtratsbeschlusses sieht darüber hinaus Insektenhotels sowie eine entsprechende Beschilderung der Blühwiesen vor. Diese sind bereits beauftragt und werden zeitnah im Umfeld der Blühwiesen angebracht.
Stadtgrün im (notwendigen) Wandel der Zeit
Nutzungsinteressen verlangen alternativen Blick
Viele Gäste der Goetheanlagen nutzten die Wiesen bisher als Liegefläche und stehen der Umgestaltung kritisch gegenüber. Diese werden um Verständnis gebeten: Grundsätzlich gilt in den Goetheanlagen wie in allen Park- und Grünanlagen der Landeshauptstadt Magdeburg, dass unterschiedliche Nutzungsinteressen berücksichtigt werden müssen. Die Gäste der Parkanlage sind dazu eingeladen, alternative Liegeflächen in der Grünanlage zu entdecken.
Artenschutz verlangt Umdenken hinsichtlich der Pflegestandards
Zudem hat sich bereits bei vielen Bürgerinnen und Bürgern in den vergangenen Jahren ein Umdenken im Zusammenhang mit den Pflegestandards von Grün- und Parkanlagen eingestellt. Wurde vor dem Hintergrund des Idealbildes des „Englischen Rasens“ der Pflegestandard vor Jahren noch regelmäßig kritisiert, mehren sich inzwischen Lob und Zustimmung der angewandten Praxis. Seit einigen Jahren werden auch in der Innenstadt zum Teil nur Randbereiche von Grünflächen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit gemäht. Die Innenbereiche werden im Sinne der Biodiversität wachsen gelassen.
Die Grünflächen, die der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg bewirtschaftet, sind in Pflegeklassen eingeteilt, die in Häufigkeit des Mähens klassifizieren. Damit soll die Verkehrssicherheit aber auch ein gewisser Pflegestandard gewährleistet werden.
Zur allgemeinen Entwicklung eines Bewusstseins für die Belange des Artenschutzes steht der Eigenbetrieb in engem Austausch mit dem städtischen Umweltamt sowie Fachmeinungen von Imkereibetrieben.
Otto liebt Bienen – Eine kooperative Initiative der Stadtverwaltung
Der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg hat bereits vor Jahren in Kooperation mit dem Umweltamt begonnen, bienenfreundliche Blühwiesen anzulegen. Hierfür wurden Flächen im gesamten Stadtgebiet ausgewählt und eine spezielle Wildblumenmischung gesät. Im Laufe der Zeit zeigte sich, welche Standortbedingungen der Entwicklung der Blühwiesen zuträglich waren und welche sich eher negativ auf den Blühcharakter und die Entwicklung der Pflanzen auswirkten.
Aus diesen Erfahrungen heraus wurden Blühwiesen revitalisiert und weitere Standorte angelegt. Im gesamten Stadtgebiet bieten sie nun verschiedenen Insekten wertvolle blühende Inseln als Lebensraum. Grundsätzlich ist das Bestreben, neue Blühwiesen geeigneten Standorten anzulegen und bestehende wiederzubeleben.
Zur Förderung der Bienenfreundlichkeit wird bei der Auswahl von Bäumen, Gehölzen und Stauden vermehrt auf die Verwertbarkeit als Nahrungsmittel für Bienen geachtet. Hierzu besteht seit Jahren ein reger Austausch mit dem Magdeburger Imkerverein. Zudem gibt die vielfältige Blütenpracht auf den Friedhöfen Imkerbetrieben immer häufiger Anlass zur Ansiedlung von Bienenstöcken. Die facettenreiche Flora der Friedhöfe bildet über viele Monate und vor allem auch in mageren Zeiten die Überlebensgrundlage für Bienen, Insekten und andere Tiere.